Das Projekt 6G-Netfab zielt darauf ab, das faseroptische Kommunikationsnetz durch neuartige, verteilte Schaltknoten in eine ganzheitliche 6G-Netzstruktur, die Network Fabric, zu transformieren. Im Fokus steht die Trennung von Software und Hardware sowie die Entwicklung offener Schnittstellen. Geplant sind neue Steuerungsalgorithmen und die Entwicklung der Switches in den Bereichen Hardware, Software und Signalverarbeitung, um flexible Netzwerke mit variablen Datenströmen zu ermöglichen.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
Laufzeit: Oktober 2022 – September 2025
Das Projekt 6G-NETFAB verfolgt das Ziel, eine wegweisende, offene und disaggregierte 6G Network Fabric als Grundlage für den faseroptischen Backbone kommender 6G-Netze zu entwickeln. Diese ganzheitliche Netzarchitektur basiert auf Disaggregated Open Transport Switches (DOTS), die modular aufgebaute White-Box-Hardware mit Cloud-nativen, offenen Software-Schnittstellen kombinieren. Das Hauptziel liegt in der flexiblen, energieeffizienten und ausfallsicheren Steuerung von 6G-Transportnetzen.
Die 6G Network Fabric bietet:
- Flexibilität: Anpassbare Konfiguration von Netzkomponenten entlang des gesamten 6G-Netzes, vom Fronthaul bis zum Kernnetz.
- Dynamik: Skalierbare Lösungen, die wachsenden Kapazitätsanforderungen und technologischen Innovationen gerecht werden.
- Innovation: Schnellere Markteinführung neuer Technologien durch offene Hard- und Software-Entwicklung.
Kerninnovationen umfassen energieeffiziente Hochleistungs-Übertragungsmodule, eine SDN-basierte Steuerung und ein zentrales Management für die verteilte Netzstruktur. Der entwickelte Systemdemonstrator bildet die Grundlage für europäische Hochleistungs-6G-Produkte und unterstützt gleichzeitig technologische Souveränität, Nachhaltigkeit und Bildung im Bereich 6G.
Der Beitrag des Fraunhofer HHI
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut leistet einen zentralen Beitrag zu 6G-NETFAB durch die Entwicklung energieeffizienter Hochleistungs-Übertragungsmodule und innovativer Verfahren zur digitalen Signalverarbeitung, die essenziell für den optischen Transport in 6G-Netzen sind.
- Entwicklung energieeffizienter Übertragungsmodule:
- Implementierung fortschrittlicher digitaler Signalverarbeitung zur Maximierung von Energieeffizienz und Übertragungsleistung.
- Optimierung für Multi-Terabit/s-Datenraten bei minimalem Energieverbrauch.
- Technologische Integration:
- Bereitstellung hochleistungsfähiger optischer Schnittstellenkarten für DOTS.
- Sicherstellung der nahtlosen Integration durch offene Standards und Schnittstellen.
- Nachhaltigkeitsanalyse:
- Bewertung der ökologischen Auswirkungen und Optimierung der Module hinsichtlich Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit.
- Technologieübertragung:
- Kooperation mit Industriepartnern wie ADVA zur Entwicklung marktfähiger, energieeffizienter Hochleistungs-6G-Produkte „Made in EU“.
Mit seiner langjährigen Expertise in optischer Kommunikation trägt das Fraunhofer HHI dazu bei, die hohen Anforderungen an Datenraten, Latenzen und Zuverlässigkeit in 6G-Netzen zu erfüllen. Gleichzeitig unterstützt es die technologische Souveränität Europas und schafft die Basis für nachhaltige und skalierbare Kommunikationsinfrastrukturen der nächsten Generation.