12. Januar 2021
Im September 2020 haben Forscher des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts (HHI) die Abschlussdemonstration des Projekts METRO-HAUL erfolgreich durchgeführt. Nun wurde das Projekt von den Expertinnen und Experten der 5G Infrastructure Public Private Partnership (PPP) als eines der zehn einflussreichsten 5G-Pilotprojekte ausgezeichnet. Das zuständige 5G-Expertenpanel hebt in seiner neu erschienenen Broschüre „5G PPP Infrastructure - Trials and Pilots“ einzigartige Projekte hervor, welche die Innovation der 5G-Technologie entscheidend vorantreiben. Die Auswahl erfolgte anhand von Kriterien wie Einfluss auf 5G-Netze, Technologie- und Marktreifegrad sowie gesellschaftliche Relevanz des jeweiligen Projektes.
Das im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 geförderte Forschungsprojekt METRO-HAUL, das von 2017 bis 2020 lief, zielt darauf ab, preiswerte, energieeffiziente, agile und programmierbare optische Metronetzwerke zu entwerfen, die für die jetzigen und zukünftigen Anforderungen an 5G-Netze skalierbar sind. Dies umfasst das Design von volloptischen Metroknoten, einschließlich Rechen- und Speicherkapazitäten, die eine effektive Schnittstelle sowohl zum 5G-Zugangsnetz als auch zu elastischen Multi-Tbit/s-Kernnetzen bilden.
Die Schlüsselrolle des Fraunhofer HHI im Projekt bestand darin, eine der beiden abschließenden Projektdemonstrationen mit dem Titel "Network Slicing for Improving Public Safety" zu organisieren und zu leiten. Diese wurde im September letzten Jahres von Dr. Behnam Shariati der Abteilung „Photonische Netze“ des Fraunhofer HHI in Berlin durchgeführt. Sie umfasste neben dem Proof-of-Concept auch die Demonstration von vertikalen Diensten im METRO-HAUL-Testbed. Im Rahmen der Demonstration konnte gezeigt werden, dass dynamisch bereitgestellte Netzwerk-Slices mit hoher Bandbreite die Übertragung von Videoaufnahmen von potenziell Hunderten oder Tausenden von Kameras ermöglichen. Die optimale Verteilung von Videoanalyse-Berechnungen reduzierte gleichzeitig die wahrgenommene Latenzzeit.
Andrew Lord, Senior Manager Optical Research bei British Telecom und Projektkoordinator für METRO-HAUL, gratuliert dem gesamten Team: „Ich bin gleichermaßen begeistert und erstaunt über die Errungenschaft dieser Proof-of-Concept-Demonstration in Berlin, insbesondere wegen der großen Bandbreite an Technologien, die in einer einzigen Demonstration zusammengeführt wurden. Die Arbeit zeigt eindrucksvoll das Potenzial für eine vollautomatische Netzorchestrierung der kommenden 5G-Anwendungen.“
Die Partner des abgeschlossenen Projekts können neben der Auszeichnung durch das 5G-PPP-Panel auf weitreichende Auswirkungen ihrer Arbeit blicken. Sie haben über 200 Forschungsarbeiten veröffentlicht, mehr als zehn Beiträge für Standardisierungsgremien geliefert sowie zahlreiche Beiträge zu Open-Source-Projekten (wie Open Source MANO) eingereicht. „Bisher ist die entscheidende Rolle der optischen Kommunikationsinfrastruktur für die Realisierung von 5G-Netzen weitgehend unbeachtet geblieben. Nun haben Projekte wie Metro-Haul nachgewiesen, dass Netztechnologien für optische Metro- und Zugangsnetze die Grundlage für die 5G-Netze bilden. Mit Sicherheit werden die innovativen und weitreichenden Beiträge von Metro-Haul der Gesellschaft in den kommenden Jahren zugutekommen,“ sagt Dr. Behnam Shariati, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer HHI.
Ein Video der Demonstration ist hier verfügbar.
Die Broschüre„5G PPP Infrastructure - Trials and Pilots“ kann hier herunterladen werden.