8. Oktober 2018
Jean-Claude Rosenthal (Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gruppe Aufnahme- und Anzeigesysteme, Abteilung Vision and Imaging Technologies am Fraunhofer HHI) und seine Kollegen und Co-Autoren Niklas Gard, Peter Eisert (beide Fraunhofer HHI) und Armin Schneider (Arnold & Richter Cine Technik GmbH, ARRI Medical) haben den „International Society for Computer Aided Surgery“ (ISCAS) Best Paper Award 2018 für ihr Essay „Microscopic image-based determination of stapes prosthesis length” erhalten.
Die Autoren haben eine Alternative für die übliche Behandlung von Patienten mit Otosklerose-bedingten Hörstörungen, die Stapedektomie, entwickelt. Eine Stapedektomie ist ein chirurgischer Ersatz eines Teils des Stapes mit einer Mikroprothese. Während des Eingriffes muss der Chirurg eine geeignete Prothese wählen. Eine genaue Messung der Incus-Footplate-Distanz kann das Hörergebnis verbessern. Darüber hinaus verringert die Auswahl der richtigen Anpassungsprothese mit weniger Versuchen die Gesamtkosten der Operation. Da die Größenunterschiede der Prothesen klein sind (z.B. 0,25 mm), ist es schwierig, die benötigte Größe mit dem Auge zu beurteilen, insbesondere in dem vergrößerten Mikroskop-Bild. Daher bietet das Team mit dem Operationsmikroskop ARRISCOPE der Arnold & Richter Cine Technik einen vollständig bildbasierten Messansatz, um den Einsatz von physikalischen Instrumenten in Bezug auf Handhabung und Sterilisation zu vermeiden. In ihrem Fall verwendet der Chirurg einen Joystick, um Bildpunkte direkt innerhalb des mikroskopischen Bildes auszuwählen, was metrische Punkt-zu-Punkt-Abstandsmessungen ermöglicht. Dies führt zu einem integrierten, weniger invasiven und verbesserten Arbeitsablauf, der das Kosten- und Operationsrisiko reduziert.