1974-1977
Mitte der 1970er Jahre sah sich das Heinrich-Hertz-Institut nicht nur mit fachlichen Veränderungen konfrontiert: Seine Finanzierungsform änderte sich grundlegend durch die Umwandlung in eine GmbH.
Während man in den vergangenen Jahrzehnten am Heinrich-Hertz-Institut den Schwerpunkt vor allem auf elektrische, akustische und mechanische Schwingungsforschung legte, konzentrierten sich die Forschenden ab 1975 vermehrt auf die moderne Nachrichtentechnik. Die traditionelle, durch den Institutsgründer Prof. Karl Willy Wagner geprägte Phase, war nun endgültig vorüber.
Die Finanzierung des Instituts wurde bis zum Jahr 1974 vorrangig durch den Trägerverein vorgenommen. Nun sollte sie in eine öffentliche Finanzierungsform übergehen, die sich das Land Berlin und die Bundesrepublik Deutschland teilten. Dazu wurde am 13. Dezember 1974 ein Konsortialvertrag zwischen den beiden Parteien unterzeichnet, der die Gründung der „Heinrich-Hertz-Institut für Nachrichtentechnik Berlin GmbH“ vorsah. Berlin und die BRD investierten jeweils 25.000 DM, um das erforderliche Stammkapital der Gesellschaft mit beschränkter Haftung bereitzustellen.
Am 12. November 1975 wurde die neue Rechtsform des HHI in das Handelsregister eingetragen. Daraufhin übernahm die GmbH mit Wirkung vom 1. Januar 1976 das Institut von der Förderungsgemeinschaft des Heinrich-Hertz-Instituts e.V. Diese legte ihre aktive Tätigkeit mit der Überleitung nieder. Sie wurde am 19. Oktober 1976 im Rahmen ihrer letzten Vorstandssitzung in die „Gesellschaft von Freunden des Heinrich-Hertz-Instituts e.V.“ umgewandelt.
Die Geschäftsführung übernahm Prof. Dr.-Ing. Horst Ohnsorge, der bis 1980 das Institut leitete. 1977 wurde ihm außerdem Dr. jur. Wolfgang Grunow als administrativer Geschäftsführer zur Seite gestellt. Der Gesellschaftervertrag sah vor, dass sie in festgelegter Arbeitsteilung die Geschäfte der GmbH führen sollten. Bei wissenschaftlichen und technischen Fragen sollte zusätzlich der „Wissenschaftlich-Technische Rat“ konsultiert werden.