23. November 2020
Forscher des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts haben eine als „LiFi“ bezeichnete Technologie entwickelt, die eine drahtlose Datenübertragung mit Licht ermöglicht. Diese Technologie hat nun einen Reifegrad erreicht, der den Einsatz in realen Anwendungen ermöglicht. In einer Berufsschule der Stadt Gelnhausen im hessischen Main-Kinzig-Kreis kommt das neueste LiFi-System jetzt im Rahmen einer Pilotinstallation zum Einsatz.
Die LiFi-Technologie kann als Alternative oder Ergänzung zum weitverbreiteten WLAN eingesetzt werden. Dabei wird das optische Spektrum verwendet, um Daten mit hohen Geschwindigkeiten mobil zu übertragen. Klassische Funknetzwerke werden dabei entlastet sowie der Schutz vor unbefugtem Zugriff sichergestellt, da die Kommunikation nur in einem begrenzten Bereich möglich ist.
Das Fraunhofer HHI-Team wird das LiFi-System jetzt in einem Klassenzimmer einer hessischen Berufsschule in Gelnhausen installieren, um die Technologie in einem realen Einsatzszenario zu erproben. Dabei werden wichtige Nutzererfahrungen gesammelt, die dazu dienen sollen, das System weiter zu verbessern. Der Main-Kinzig-Kreis will damit eine Vorreiterrolle bei der Evaluation von LiFi übernehmen, sich von den praktischen Vorteilen im Vergleich zu herkömmlichen Funklösungen zu überzeugen und somit bei der Digitalisierung der Schulen aktiv mitzuwirken.
LiFi kann eine schnelle mobile Kommunikation mit Spitzendatenraten von bis zu 1 Gbit/s ermöglichen. Die LiFi-Module verfügen über eine USB-Schnittstelle und sind daher mit gängigen Endnutzergeräten kompatibel. „Dieses Projekt ist ein wichtiger Meilenstein für uns, um das große Potenzial der LiFi-Technologie für die mobile Kommunikation aufzuzeigen und den Technologiereifegrad noch weiter zu erhöhen,“ sagt Dr.-Ing. Dominic Schulz, Projektleiter am Fraunhofer HHI.