Brillenlose 3D Wiedergabe ist die Zukunft des 3D Home Entertainment. Gängige stereoskopische 3D-Inhalte sind jedoch nicht kompatibel mit autostereoskopischen Wiedergabegeräten. Hierzu muss das 3D-Video entsprechend konvertiert werden.
Eine Technik zur Echtzeitkonvertierung von Stereo zu Multiview wurde am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut entwickelt und ermöglicht die Wiedergabe von 3D-Blu-ray oder anderen stereoskopischen 3D-Inhalte auf fast allen gängigen autostereoskopischen Displays. So wird eine aufwendige Offline-Konvertierung überflüssig und der Benutzer kann im laufenden Betrieb seine bevorzugten 3D-Einstellungen auswählen.
Technischer Hintergrund
Die Generierung zusätzlicher Ansichten aus stereoskopischem 3D Videomaterial basiert auf der Schätzung von Disparitätskarten ausgehend von den zwei Eingangsbildern. Disparitätskarten stellen pixelgenaue Information über die Entfernung von Objekten der jeweiligen Szene zur Kamera zur Verfügung. Ausgefeilte Zuverlässigkeits- und Konsistenzprüfungen gekoppelt mit der Detektion von Fehlschätzungen und ausgefeilter Nachfilterung der Disparitätskarten sorgen für robuste Tiefeninformationen. Aus diesen Informationen werden mittels tiefenkarten -basiertem Renderings (Depth-Image-Based Rendering – DIBR) zusätzliche virtuelle Ansichten erzeugt. Hiermit ist es möglich, eine beliebige Anzahl von Ansichten zu generieren und die Anzahl und Position dieser virtuellen Ansichten den spezifischen Eigenschaften aktueller und zukünftiger autostereoskopischer 3D Displays anzupassen. Zeitgleich zur 3D Formatkonvertierung kann der Tiefeneindruck den individuellen 3D Präferenzen angepasst werden. Es kann sowohl die Stärke des empfundenen Tiefeneindrucks als auch die Position von Objekten in der Szene im Verhältnis zur Bildschirmebene während des Konvertierungsprozesses angepasst werden.
Spezifikationen
- Hochoptimierte Echtzeit-Kernalgorithmen wie L-HRM, SKB, STAN
- Alle Kernalgorithmen sind konzipiert für ein Höchstmaß an Parallelisierung
- Echtzeit-Implementierung auf zwei Intel Hexa-Core CPUs und Nvidia Geforce GTX 590 GPU
- Unterstützung aller handelsüblichen autostereoskopischen 3D Displays wie z.B. Alioscopy, Tridelity, Magnetic 3D, Zero Creative, usw.