Eine große Berühmtheit des Heinrich-Hertz-Instituts: Fritz Sennheiser

1936

Sennheiser – dieser Name steht weltweit für qualitativ hochwertige Kopfhörer und Mikrofone. Dabei wollte der Firmengründer und Namensgeber Fritz Sennheiser nach seiner schulischen Ausbildung eigentlich eine Karriere als Gartenarchitekt anstreben. Seine Diplomarbeit schloss Sennheiser am HHI ab.

Die schlechte wirtschaftliche Situation in den 1920er Jahren veranlasste Sennheiser dazu, Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der TU Berlin zu studieren – eine Vernunftentscheidung, die der Startschuss für eine steile Karriere sein sollte. 1936 schloss Sennheiser sein Studium am Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung ab; er zählt bis heute zu den berühmtesten Diplomanden des Instituts.

Am HHI forschte er zunächst vor allem im Gebiet der elektronischen Musik. Gemeinsam mit seinem späteren Doktorvater Prof. Vierling entwickelte er eine leistungsstarke Großtonorgel, die zum Wegweiser für die zukünftige Technik elektronischer Musikinstrumente avancierte. Das Instrument kam auf der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 1936 in Berlin zum Einsatz. Hier sollte im Stadion unter freiem Himmel ein Klang wie in einer großen Kirche erzeugt werden. Für die technische Umsetzung brachten die Institutsmitarbeiter die elektrische Orgel in das Olympiastadion. Ein klassischer Flügel wurde zu einer Hall-Apparatur umgebaut. Im selben Jahr wurde die Großtonorgel bei der Rundfunkausstellung präsentiert. Zu jenem Zeitpunkt hatten die Institutsmitarbeiter den Klang des Geräts noch verbessert: Das Instrument bestach durch elektronische Glockenklänge.

1938 verließ Sennheiser das HHI, um als Dozent in Hannover zu arbeiten. Dort gründete er nach dem Krieg sein Unternehmen. Er blieb seinem ehemaligen Arbeitsort jedoch stets verbunden: Sein privates Büro zierte ein Foto des Instituts, das er sein Leben lang als „Mekka der Nachrichtentechnik“ bezeichnete.