2. März 2020
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI hat die optische Drahtloskommunikation, auch LiFi genannt, für das Anwendungsszenario „Sicherer Konferenzraum“ weiterentwickelt. Auf dem diesjährigen „Technology Innovation Day“ wurde eine erste Pilotinstallation vorgestellt.
Die LiFi-Technologie kann als eine optische Ergänzung zur herkömmlichen WLAN-Technik genutzt werden. Die Datenübertragung erfolgt kabellos über moduliertes LED-Licht, d. h. nicht mittels Funk. Licht geht nicht durch die Wände, womit, anders als bei WLAN, in benachbarten Räumen identische LiFi-Systeme verwendet werden können. Außerdem gibt es keine Beeinflussung durch Funkwellen oder elektromagnetische Störungen.
Das Fraunhofer HHI befasst sich seit einigen Jahren mit verschiedenen Anwendungen dieser neuen Technologie. LiFi soll zukünftig in mobile Geräte (Laptops, Tablets und Smartphones) und in die vorhandene Beleuchtungsinfrastruktur integriert werden. Im Rahmen der Fraunhofer-internen mittelstandsorientierten Eigenforschung (MEF) wurde ein Konferenzraum des Instituts mit einer Pilotinstallation ausgestattet, um das Potenzial von LiFi im Alltag zu demonstrieren. „Die LiFi-Technologie bietet eine spannende Ergänzung zu funkbasierten Systemen an. Das MEF-Projekt hat ausschlaggebend dazu beigetragen, neue LiFi-Module zu entwickeln, die untereinander vernetzt sind und dadurch eine homogene Ausleuchtung ermöglichen“, kommentiert Projektleiter Dr.-Ing. Anagnostis Paraskevopoulos.
Beim diesjährigen „Technology Innovation Day“ des Fraunhofer HHI wurde diese erste Pilotinstallation vorgestellt. Das Institut hat kürzlich auch neue LiFi USB-Module entwickelt, die Gigabit-Datenraten mit geringem Energieverbrauch ermöglichen. Die LiFi USB-Module benötigen für Datenaustausch und Energieversorgung nur einen USB3.0-Anschluss. Nutzerinnen und Nutzer können sich nun mit LiFi frei im Raum bewegen.
Beide Entwicklungen zusammen ergeben eine Komplettlösung für sichere Konferenzräume, die das Fraunhofer HHI nun aus einer Hand anbieten kann. LiFi ist besonders für Anwenderinnen und Anwender interessant, die einen höheren Schutz der Privatsphäre bei der drahtlosen Kommunikation verlangen, wie z. B. Behörden und Banken.