19. Dezember 2019
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI ist Teil des neuen H2020 5GPPP-Projekts TERAWAY, das im November 2019 offiziell gestartet ist. Ziel des Projekts ist die Einführung der photonischen Integrationstechnologien für den Ultrabreitbandbetrieb von Backhaul- und Fronthaul-Links in Systemen mit SDN-Management von Netzwerk- und Funkressourcen. Im Dezember trafen sich die zwölf Projektpartner aus sechs europäischen Ländern zu einem zweitägigen Kick-off-Meeting am Fraunhofer HHI in Berlin, um den Arbeitsplan von TERAWAY eingehend zu analysieren, die Rolle der einzelnen Partner bei der Umsetzung des Projekts zu spezifizieren und die nächsten Schritte festzulegen.
TERAWAY strebt die Entwicklung einer bahnbrechenden Generation von Terahertz (THz)-Transceivern für Backhaul (BH)- und Fronthaul (FH)-Verbindungen in 5G-Netzen an. Mit Hilfe optischer Konzepte und photonischer Integrationstechniken wird TERAWAY eine gemeinsame Technologiebasis für die Erzeugung, Ausstrahlung und Erfassung drahtloser Signale mit wählbarer Symbolrate und Bandbreite bis 25,92 GHz innerhalb eines ultraweiten Bereichs von Trägerfrequenzen entwickeln, der das W-Band, D-Band und THz-Band abdeckt. Erstmals bietet TERAWAY auf diese Weise die Möglichkeit, die spektralen Ressourcen eines Netzes innerhalb dieser Bänder in einem gemeinsamen Pool von Funkressourcen zu organisieren, der flexibel koordiniert und benutzt werden kann. Der Einsatz von Photonik wird die Entwicklung von Mehrkanal-Transceivern mit Verstärkung der Funksignale im optischen Bereich und mit optischer Mehrstrahlformung ermöglichen, um eine radikale Erhöhung der Richtwirkung jedes Funkstrahls zu erreichen. Parallel dazu wird das Projekt einen neuen softwaredefinierten Netzwerk (SDN)-Controller und eine erweiterte Steuerungshierarchie entwickeln, die eine homogene Verwaltung des Netzwerks und der Funkressourcen ermöglicht. Am Ende dieser Entwicklung wird TERAWAY eine Reihe von wegweisenden Transceiver-Modulen zur Verfügung stellen. Diese sollen am 5G-Demo-Standort von AALTO und NOKIA in Finnland im Rahmen eines Anwendungsszenarios der Kommunikations- und Überwachungsabdeckung von Outdoor-Großveranstaltungen mit Hilfe von beweglichen Knoten in Form von Schwerlastdrohnen evaluiert werden.
In TERAWAY werden drei verschiedene Forschungsgruppen der Abteilung Photonische Komponenten am Fraunhofer HHI – Hybrid PICs, Photonic InP Foundry und Terahertz-Sensorsysteme – polymerbasierte hybride abstimmbare Laserarrays und passive Wellenleiternetzwerke für Tx- und Rx-Module, schnelle optische Phasenmodulator-Arrays zur Datenmodulation und zur Erzeugung optischer Frequenzkämme sowie InP-basierte Sender- und I/Q-Empfänger-Arrays für mmW/THz-Strahlung entwickeln.
TERAWAY ist ein von der Europäischen Union gefördertes „H2020 5GPPP Phase III“-Projekt. Das Projektkonsortium besteht neben dem Fraunhofer HHI (DE) aus dem Ferdinand-Braun-Institut (DE), dem Leibniz-Institut für Höchstfrequenztechnik (DE), Telefónica Investigación y Desarrollo (ES), Intracom S.A. Telecom Solutions (GR), SIAE Microelettronica S.p.A. (IT), LioniX International BV (NL), Optagon hotonics (GR), PHIX Photonics Assembly (NL), Cumucore OY (FIN), Universidad Carlos III de Madrid (ES), Aalto University (FIN). Das Institut für Communications & Computer Systems der National Technical University of Athens (GR) koordiniert die Aktion.