14. November 2019
Mit 85.000 Besucherinnen und Besuchern im Logbuch beendete das Ausstellungsschiff MS Wissenschaft seine Tour durch 31 Städte zwischen Berlin und Wien. Im „Wissenschaftsjahr 2019 – Künstliche Intelligenz“ drehte sich in der Ausstellung an Bord des Binnenfrachtschiffs alles um lernende Computersysteme. Mehr als 500 Schulklassen, viele Familien und Interessierte aller Altersgruppen waren an Bord und informierten sich darüber, wie Künstliche Intelligenz (KI) lernt und funktioniert und in welchen Lebensbereichen sie angewendet wird. An Deck wurde über ethische Implikationen, gesellschaftliche Auswirkungen und künstlerische Aspekte von Künstlicher Intelligenz diskutiert. Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI zeigte an Bord des schwimmenden Science Centers von Mai bis Oktober 2019 seine Demo „Visual Question Answering – Ein Blick in die Blackbox Neuronaler Netze“.
Warum eine Künstliche Intelligenz zu einer bestimmten Einschätzung kommt, gibt sie oft nicht preis. Ihre Entscheidungsprozesse laufen für uns unsichtbar in neuronalen Netzen ab. In diese Blackbox wollen Forschende des Fraunhofer HHI nun verstärkt vordringen, um die Entscheidungen von KI nachvollziehbar zu machen. In dem hier genutzten Verfahren zur Bildauswertung markiert die KI die Bereiche im Bild, die für ihre Entscheidung ausschlaggebend waren. Zudem gibt sie an, für wie sicher bzw. wahrscheinlich sie ihre Antwort hält. So werden die Ergebnisse transparent und können von Expertinnen und Experten zusätzlich überprüft werden. Dieses Verfahren kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, etwa in der Medizin und in autonomen Fahrzeugen. „Diese sogenannte ‚explainable AI' (erklärbare Künstliche Intelligenz) bringt nicht nur viele praktische Vorteile mit sich, sondern erlaubt auch eine einfachere Enttarnung von KI-Schummel-Kandidaten“, erläutert Wojciech Samek, Gruppenleiter Maschinelles Lernen in der Abteilung Videokodierung und Maschinelles Lernen am Fraunhofer HHI. Die Demo ist weiterhin im CINIQ Center/Forum Digitale Technologien am Fraunhofer HHI ausgestellt.
Die interaktiven Ausstellungsstücke auf der MS Wissenschaft kamen wie jedes Jahr direkt aus der aktuellen Forschung: Institute von Fraunhofer-Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und DFG-geförderte Projekte, Hochschulen und weitere Partner haben Exponate beigesteuert. Das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie die Niederösterreichische Landesregierung und die Upper Austrian Research GmbH ermöglichten den Aufenthalt in Österreich.
Weitere Informationen finden Sie in der Pressemitteilung von wissenschaft im dialog.