1. März 2018
Das EU Projekt QAMeleon wird Photonik- und Elektroniktechnologie der nächsten Generation entwickeln, die 128 Gbaud optische Datenfluss-Erzeugung und Empfang, als auch die Umschaltung auf eine SDN-Plattform ermöglichen wird.
Das neue EU-finanzierte Projekt QAMeleon steht für „Sliceable multi-QAM format SDN-powered transponders and ROADMs Enabling Elastic Optical Networks“ und wurde am 1. Januar 2018 im Rahmen des H2020 ICT-2016-2017 – Photonics KET Call und der Initiative des Photonics Public Private Partnership gestartet. Ziel ist die Skalierung von Metro- und Core-Netzwerken auf 128 Gbaud-Geschwindigkeit durch die Entwicklung von SDN-fähigen Transceivern und ROADM-Knotenarchitekturen, die schnittfähige und rekonfigurierbare optische Datenströme unterstützen. Das Projekt hat eine Laufzeit von 4 Jahren mit einem Budget von rund 8 Millionen Euro. Der Projektkoordinator ist das Institut für Kommunikations- und Computersysteme der Nationalen Technischen Universität Athen (GR) und besteht aus einem Konsortium von 16 Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich der Entwickler von Hardware- und Softwaretechnologien, Komponenten- und Systemanbieter sowie Netzbetreiber (Alcatel-Lucent Bell Labs France/Nokia Bell Labs France (FR), Telecom Italia SPA (IT), Finisar Germany GMBH (DE), Finisar Sweden AB (SE), Optocap Ltd (UK), VPI Photonics GmbH (DE), Nextworks (IT), Smart Photonics BV (NL), Vario Optics AG (CH), Fraunhofer-Gesellschaft Zur Förderung der Angewandten Forschung E.V (DE), Aristotelio Panepistimio Thessalonikis (GR), Interuniversitair Micro-Electronica Centrum (BE), Technische Universiteit Eindhoven (NL), III-V Lab (FR) und Danmarks Tekniske Universitet (DK)).
Der immer unbeständigere Internet-Verkehr, der von den neuen Internetdiensten ausgeht, setzt das Internet auf eine durchschnittliche Wachstumsrate (CAGR) von 36%, und treibt dadurch den Markt von 200G-Sendungen als auch die Entwicklung der ersten 600G-Produkte an. Während die Komponenten- und Systemanbieter mit der Entwicklung ihres 64 Gbaud-Portfolios bereits weit fortgeschritten sind, wird dringend nach neuen Technologien gesucht, um die nächste Phase von 128 Gbaud einzuleiten. Gleichzeitig streben Telekommunikationsanbieter und Systemanbieter eine bessere Servicequalität und höhere Bandbreite zum gleichen Preis für ihre Endbenutzer an, indem Sie softwaredefinierte SDN-Konzepte (Software Defined Networking) anwenden, die ihre Netzwerke effizienter und dynamischer machen. In diesem Bereich wird QAMeleon die zugrundeliegende Technologie entwickeln, die die nächste Generation einer „sliceable bandwidth-variable transponder (S-BTV) White Box“ mit 3 Tb/s und neuartigen CDCG (Colorless, Directionless, Contentionless, Gridless) ROADM Knotenarchitekturen für Metro-Core-Netzwerke und Metro-Access-Netzwerke einschließlich neu entstehender 5G-Anwendungen ermöglicht.
QAMeleon wird die notwendigen DSP-Toolkits und SDN-Erweiterungen für sowohl die S-BVT als auch für die ROADM White Boxes entwickeln, um flexible Netzabschnitte (Network Slices) zu erstellen, die rekonfigurierbar und dynamisch steuerbar sind. Die entwickelten Prototypen werden unter Labor- und Feldversuchsbedingungen auf der Grundlage spezifischer Anwendungsfälle und metro/regionaler DCI- und 5G-Netzwerkszenarien getestet.
Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI ist verantwortlich für das Design, die Entwicklung und die Herstellung der Hochgeschwindigkeits- InP Mach-Zehnder-Modulatoren. Die elektrooptische Bandbreite von 75 GHz, sowie die Antriebsspannung von 1,5 V sollen durch eine konsequente Optimierung des MZM-Core und durch Co-Design mit der Steuerelektronik erreicht werden. Darüber hinaus ist das Fraunhofer HHI verantwortlich für die Entwicklung der InP Polarisations-Handling-Komponenten des Transmitters und deren monolithische Integration, zusammen mit den optischen Modulatoren, in einem einzelnen PIC.
Das Projekt zielt darauf ab, innovative Forschung im Bereich der optischen Vernetzung mit marktnaher Nutzung zu verbinden und Transformationsimpulse in Bezug auf Energieverbrauch und Kosten/Bit zu erzielen, die es Metro- und Kernnetzwerken ermöglichen weiter zu skalieren. QAMeleons zielgerichtete Prototypen adressieren einen dynamischen Multi-Milliarden Euro Markt. Außerdem verfügen die Industriepartner des Konsortiums über beträchtliche Marktanteile entlang der gesamten Wertschöpfungskette. QAMeleon hat sich zum Ziel gesetzt, das im Rahmen des Projekts generierte Wissen zu industrialisieren und tragfähige Verwertungswege zu etablieren, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu stärken.
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